Donnerstag, 12. März 2015

carretera austral


1200 km ist die carretera austral- die strasse in den süden, ein weg in die einsamkeit.
ab 1970 wurde sie durch stein und dickicht geschlagen. der grösste teil ist schotterpiste, keine staus- viel staub.
wir reisen per bus,per fähre und  zu fuss (nicht ganz freiwillig).
unser bus verlässt bei tagesanbruch puerto mont, direkte plätze nach chaitén gibts nicht mehr.fünf tage vor reise beginn haben wir grad noch die letzten sitzplätze bis hornopirén ergattern können.


kurz vor hornopirén gehts zu fuss zur fähre. vier stunden überfahrt bis leptepu.



fjorde,berge und gut versteckte lachsfarmen
der kapitän der comau erklärt uns alles genau und nimmt uns auf die brücke. er ist stolz auf sein schiff und freut sich ob unserem interesse



nach vier stunden überfahrt kommen wir in leptepu an. die 10km bis nach fjordo largo sollten wir per bus zurücklegen.....bus ist kaputt und jeder organisiert sich irgendwie
uns wird ein platz auf einem kleinen transportwagen angeboten.unten ist gepäck und zuoberst so viele menschen wie eben platz haben. drei mal müssen wir anhalten. zweimal ist fast jemand runtergefallen und beim dritten halt, haben wir ein technisches problem, das gelöst werden muss.

anlegestelle fjordo largo
vater und sohn hamburger (aus dem aargau) sind mit den töffs unterwegs


erst  werden die grossen baumaschinen eingeladen...und dann mit kleineren fahrzeugen "aufgefüllt"
unser lastwägeli ist natürlich auch auf der fähre
caleta gonzalo im parque pumalin.
der naturpark pumalin ist ein modell von nachhaltigem umweltschutz, douglas tompkins hat über 550'000 hektaren urwaldgebiete gekauft,  inzwischen ist der pumalinpark zum naturheilgtum geworden.
die teritorialen ansprüche der siedler hat er anerkannt und arbeitsplätze (organische landwirtschaft) erschaffen.

die sieben cabañas sind leider ausgebucht, der bus hat keine plätze mehr und die 60km bis chaitén können wir schlecht, samt unserem gepäck, zu fuss zurücklegen.
wir beschliessen den ranger zu fragen ob wir nicht ohne zelt auf dem zeltplatz schlafen könnten.



der zeltplatz ist nur über diese schöne hängebrücke erreichbar
ich könnte wieder überall verweilen und in der gegend herumstaunen. nicht alles ist gleich grün....
abendstimmung


kräutergarten im pumalinpark, eine augenweide

langsam wirds dunkel und kalt und kälter
der ranger hat unsere notsituation begriffen und uns sogar zwei mätteli gebracht.
wir schlafen auf dem tisch, im unterstand, mit blick in die sterne . knappe fünf grad ist es am morgen. mich hält nichts mehr im schlafsack...muss mich bewegen und dringend mal wohin
guten morgen

drei stunden spazieren wir uns warm,  freuen uns ganz fest auf heissen kaffee
schafweide und landepiste

so ganz erholtes schlafen wars nicht...aber dafür wunderschön...
wir warten auf den bus(es hat nur einen pro tag) nach chaitén. wir und 50 andere gäste, die im zelt übernachtet haben.  es gibt keine chance in den bus reinzukommen, weil ich nicht drängeln kann und will.
also, selber schuld, was machen wir den jetzt...dreissig kilometer zu fuss schaffen wir vielleicht...und wir haben ja schon erfahrung im draussen schlafen.
wir beginnen mal zu laufen...das gepäck drückt und das alter auch.
am weg steht ein 4x4, zelte und gepäck wird eingeladen....das ist unsere chance!!! wir können 34 km bis zum vulkan chaitén mitfahren. oh wie wohl ist mir zumute....ist noch viel besser als mit dem bus.
vom vulkan bis zur stadt chaitén machen wir autostopp und es klappt schon beim zweiten anlauf. ein fremdenführer nimmt uns mit...so haben wir auch schon alle wichtigen infos...wie schön und einfach kann doch reisen sein....
vulkan chaitén, siebentausend jahre hat er geschlafen bevor er am 2. 5. 2008 die ganze gegend mit seiner asche zugedeckt hat
nalca heisst dieser riesenrhabarber, die erste pflanze die aus der asche spriesst
einst war das hier die uferpromenade von chaitén, jetzt ist das meer ein paar hundert meter davon entfernt.
strassenzüge wurden verschüttet, häuser mit asche aufgefüllt und eine schlammlawine hat vieles zerstört. der rio blanco hat sich ein neues flussbett gesucht und fliesst jetzt mitten durch die stadt ins meer.die stadt wird nach und nach wieder aufgebaut.







müde füsse, hochgelagert

 naturgewalten verändern ein städtchen. chaitén lag mal am meer


es zieht uns weiter richtung futaleufú


1 Kommentar:

Suzanne hat gesagt…

Abenteuer pur, oder was....Gewaltig, diese Landschaften, dafür nimmt man/frau offenbar einiges auf sich, sogar im reiferen Alter !!
Bemerkenswert, wirklich..